Nach nur wenigen Monaten Entwicklungszeit und allen Hemmnissen die die Planwirtschaft, Materialmangel und Fachkräftemangel mit sich brachten, wurde ab Februar 1955 der Motorroller "Pitty" im neuen Werk in Serie produziert.
Bis zum April 1956 wurden 11.293 Exemplare auf die 12 Zollräder gestellt.
Gegenüber den 3 folgenden IWL-Roller-Modellen hatte der "Pitty" zwei wesendliche Alleinstellungsmerkmale. Optisch natürlich die Fronthaube. Das Manko der begrenzten Motorleistung sollte die aerodynamische Verkleidung wett machen.
Ein weiteres Novum des IWL-Motorroller verbirgt sich unter der Heckverkleidung. Der "Pitty" wurde mit einer Triebsatzschwinge konstruiert. Der Motor sitzt also auf der Hinterradschwinge und macht jede Federbewegung des Hinterrades mit und die Antriebskette wird nicht mit einem Längenausgleich belastet. Geschuldet ist diese Konstruktion dem Mangel an haltbaren Primärketten zur damaligen Zeit.
Sein 123 cm³ Einzylinder Zweitakt-Ottomotor entstammt der RT 125/1 der Motorradwerke Zschopau (MZ). Mit 3,8 kW (5 PS) Leistung und dem verbauten 3 Ganggetriebe, sowie einem Leergewicht von 140 kg, erreichte der "Pitty" eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h.
Bei einem Leistungsgewicht von 37kg/kW waren die Fahrleistungen natürlich nicht immer als ausreichend bewertet.
Der 8 l Tank erlaubte bei einem recht hohem Verbrauch von 3,5l/100 km also lediglich eine Reichweite von ca. 230 km. Problematisch konnte daher das Tanken werden. Erstens war das Tankstellennetz noch sehr knapp ausgebaut und die damaligen Zapfsäulen erlaubten nur eine stufenweise Abgabe von 5 Litern.
Im jahr 1955 lag das DDR-Durchschnittseinkommen bei 432,- DM (Ost)
Der "Pitty" wurde im DDR-Handel 1955 für 2.300,- DM (Ost) angeboten.
Nachfolger ist der IWL SR 56 "Wiesel".