Südlich von Berlin ca. 15 km entfernt der Stadtgrenze, durchzogen vom Berliner Autobahnring und an der Bahnlinie Berlin Leipzig gelegen wurde 1936 die Grundstein für den Industriestandort Ludwigsfelde (Land Brandenburg) gelegt. Die Daimler-Benz Motoren GmbH, ein Tochterunternehmen der Daimler Benz AG, produzierte vor und während des 2. Weltkrieges Flugzeugmotoren. Mit Kriegsende erfolgte die Demontage des Werkes und die Sprengung der Werkshallen.
1951 erfolgte der Aufbau eines völlig neuen Betriebes mit 11 Produktionshallen und einem Prüfstand für Schiffsmotoren. Mit der Fertigung von Schiffsdieselmotoren begann die industrielle Nachkriegsproduktion in Ludwigsfelde.
Bereits 1953 wurde auf Grund der steigenden Nachfrage nach Mobilität der DDR-Bevölkerung, mit der Konstruktion eines Motorrollers begonnen. Schon Anfang 1955 wurde die Serienproduktion des Roller "Pitty" aufgenommen. Es folgten 1956 der "Wiesel", 1959 der "Berlin" und als letztes Model 1963 der "Troll".
Bis zum Ende der Ära der DDR-Großroller 1964 wurden mehr als 233.000 Roller in Ludwigsfelde produziert.
Mit viel Liebe zur ostdeutschen Technik werden aber noch einige Exemplare am Leben erhalten oder totes Material wiederbelebt. Das sich diese Mühe lohnt kann man an jedem einzelnen Roller der noch heute auf der Straße unterwegs ist sehen.
Mit Ende der Rollerproduktion ging der Fahrzeugbau in Ludwigsfelde weiter. Bereits 1962 wurden Pläne zur LKW-Produktion beschlossen. Im Jahr 1964 erfolgte die Grundsteinlegung für den VEB IFA Automobilewerke Ludwigsfelde.
Am 17 Juli 1965 lief der erste IFA W50 vom Band und Ludwigsfelde erhielt am selben Tag das Stadtrecht.
Die genaue Geschichte der Stadt und ihre industrielle Entwicklung kann man am besten im Ludwigsfelder Stadt- und Technikmuseum live erkunden.
Für jeden Roller Interessierten ist das Buch von Manfred Blumental
IWL MOTORROLLER
zu empfehlen.