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Der Einradanhänger "Campi"

Die seit 1955 wurde mit der Rollerproduktion dem Wunsch der DDR-Bevölkerung nach Mobilität Rechnung getragen. Besonders junge Familien wollten oder mußten mangels Alternativen den Motorroller auch für Urlaubsfahrten nutzen.

 

Für die Unterbringung eines Kindes bis 7 Jahren gab es im Zubehörprogramm 1958 für 20,90 DM (Ost) einen Kindersitz. Wohin aber mit dem Gepäck und der Zeltausrüstung. 

 

Die mangelde Motorleistung verbot die Verwendung eines Beiwagen. Findige Bastler konstruierten interessante Einradanhänger um das Gepäckproblem zu lösen.

Dem Verlangen der Menschen konnte sich auch die starre Planwirtschaft nicht mehr verweigern.

 

1959 ist die Entwicklung und Erprobung des Campinganhänger "Campi" abgeschlossen und die Fertigung in größeren Stückzahlen soll beginnen. Materialengpässe, fehlende Lackierkapazitäten sorgen für eine sehr schleppende Fertigung. Die Kundschaft musste also wie in vielen Dingen, Geduld beweisen.

 

Um die schleppende Produktion vorran zu bringen, wurde die Anhängerproduktion 1960 zur Leipziger Firma Stoye  ausgelagert. Der private Betrieb mit staatlicher Beteiligung fertigte normaler weise Motorradbeiwagen und wurde später ein Betriebsteil der MZ-Werke.

 

Ab 1960 wurde über den Handel der "Campi" für 420,- DM (Ost) vertrieben.

 

Mit Einstellung der Motorrollerproduktion war auch für den "Campi" 1965 das Ende eingeläutet.

 

Eine Zahl der ausgelieferten Campinganhänger ist nur auf Grund der Planungsunterlagen erhoben und beläuft sich auf 5.710 "Campi"-Anhänger.

 

Im Vergleich zu 233.289 produzierten Motorrollern erklärt sich auch, das die wenigen erhaltenen "Campi" heute heiß begehrt sind und entsprechend hoch gehandelt werden.

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